Der Ölpreis der Marke Brent hat seine Überhitzung mittlerweile abgebaut. Während im Monat März noch Preise von über 120 und in der Spitze sogar 131 US-Dollar erzielt wurden, ist die Kaufpanik mittlerweile aus dem Markt entwichen. Die Kurse pendeln zwar noch stark um die 100 USD Marke. Doch neue negative Preisschocks sind in Sachen Charttechnik derzeit nicht abzuleiten. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Ölpreis: Der Anstieg hat mittelfristig gestoppt
Seit Dezember 2021 ist der Ölpreis fast ohne Pause kontinuierlich gestiegen. Einschließlich März im Durchschnitt um 10,79 Prozent. Diese Gewinnserie, die die Inflationsrate massiv angeheizt hat, scheint nun aber vorbei zu sein. Im laufenden Monat April steht aktuell lediglich ein kleines Plus von knapp 1,5 Prozent auf dem Kurszettel.
In der letzten Analyse an dieser Stelle vom 10. März „Ölpreis (Brent): Warum der Spuk trotz Ukraine-Krise vorbei ist!“ wurde beim Ölpreis nach Elliott Wave ein fertiger 5-teiliger Aufwärtsimpuls beginnend ab April-Tief 2020 identifiziert. Dieses charakteristische Muster deutete an, dass die Kurse wieder den Rückwärtsgang antreten würden. Ein Korrekturziel von 87 bis 67 US-Dollar wurde genannt und charttechnisch hergeleitet.
Fallendes Dreieck deutet auf fallende Kurse hin
Selbiges wurde bisher noch nicht erreicht. Der Ölpreis entwickelt sich bisher allerdings gut in diese Richtung. Nach dem ersten Abriss auf gut 95,5 USD, die Mitte März erreicht wurden, pendeln die Kurse seitdem volatil seitwärts zwischen ca. 97 und 118 USD.
In diesem Zusammenhang hat sich beim Ölpreis Brent ein auffälliges, zusammenlaufendes und fallendes Dreieck (höhere Tiefs und tiefere Hochs) gebildet. Vor ein paar Tagen gab es an der unteren Dreieckslinie einen Pullback nach oben. Wie im Chart skizziert, könnte die laufende Bewegung noch bis etwa 110 USD gehen und dann an der oberen Dreieckslinie in sich zusammenfallen.
Wie skizziert könnte schon in den nächsten Wochen der in Aussicht gestellte Korrekturbereich zwischen ca. 87 und 67 USD mittig erreicht werden. Ab dem Erreichen der 110 USD wäre das locker ein Kursverlust von 30 Prozent, sofern man auf ein Kursziel von ca. 75 USD abzielt.
Aus heutiger Sicht ein eher abwegiges Szenario. Beim Krieg in der Ukraine weiß niemand, wie lange er dauert und was da noch alles passieren könnte. Zudem mittlerweile auch die Tauben von den Dächern ein mehr oder weniger großes Ölembargo zuungunsten Russland zwitschern, das entsprechend die Kurse (nach Lehrbuch) wieder deutlich anheizen könnte.
Doch erfahrungsgemäß kommt es immer anders, wenn die Masse sich auf ein ach so klares Szenario eingeschossen hat. Beim Ölpreis wird es sehr wahrscheinlich nicht anders laufen …